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Bekommt mein Baby genug Muttermilch

Ein Thema, was schnell zur Verunsicherung führen kann. Denn leider hat unsere Brust keine Messlatte, an der wir erkennen können, wie viel das Baby getrunken hat. Dies ist an der Flasche doch etwas leichter. Daher soll es in diesem Blog darum gehen, wie du erkennen kannst, ob dein Baby genug Muttermilch bekommt.

Beobachte dein Baby

Wie trinkt es an der Brust, ist es hektisch, sucht immer wieder, dockt immer wieder an und ab? Wie sind die Hände, zur Faust geballt, oder sind sie offen? Ebenso die Füße, zusammen gekrallt oder offen?

An diesen kleinen Merkmalen kann man schon mal erste Beobachtungen machen, ob dein Baby genug Milch bekommt. Babys, die sehr hektisch die gesamte Stillmahlzeit sind, haben ggf. noch Hunger und bekommen nicht genug. Wenn sie nur am Anfang hektisch suchen, sich aber dann im weiteren Verlauf entspannen, mussten vielleicht zu lange warten oder sind einfach vom Typ eher unruhig. Entspannen sich aber, wenn die Milch dann fließt und das Bäuchlein sich langsam füllt. Babys, die Hunger haben, ballen sehr oft ihre Hände zu einer Faust, das gleiche kann man auch an der Füßen erkennen. Wenn die Muttermilch aber auch hier fließt und die Kleinen satter werden, öffnen sich die Hände und Füße. Manche Babys legen sogar die Hände um die Brust und umfassen sie. Manche kneten hierbei sogar die Brust, um noch mehr Muttermilch zu bekommen.

Das wiederholte ab- und andocken muss nicht immer ein klares Zeichen sein. Es kann vorkommen, wenn die Milch nicht schnell genug fließt, sie in den Mund rein schießt, also zu viel Muttermilch da ist, aber auch ein zu kurzes Zungenband kann dies verursachen. Die Kinder können hier das Vakuum nicht halten und dadurch docken sie sich immer wieder neu an.

Hörst du dein Baby schlucken?

Auch etwas, das man beobachten, aber noch besser hören kann. Dein Baby schluckt am Anfang der Stillmahlzeit sehr häufig und „unterbricht“ hierfür das Saugen um schlucken zu können. Dies kann man sehr gut hören, wenn nicht gerade Geschwisterkinder, oder anderen Menschen, um dich herum lauter sind. Je länger die Stillmahlzeit dauert, um so entspannter schlucken die meisten Kinder, der Abstand von einem zum nächsten Schlucken dauert länger. Das Bäuchlein füllt sich eben immer mehr und gerade bei den „Hektikern“ hört man es doch sehr deutlich, dass sie sich mehr und mehr entspannen. Hier werdet ihr immer wieder hören oder lesen, dass wenn ein Baby 10 min oft geschluckt hat, es eine ausreichende Mahlzeit getrunken hat. Meiner Erfahrung nach, kann man dies gar nicht so pauschal sagen, denn es gibt die Babys die schnell und viel auf einmal trinken und eben andere Babys, die einfach seeeeeehr gemütlich sind und gerade am Anfang länger brauchen. Aber als groben Richtwert kann man es im Kopf haben.

Wie fühlt sich deine Brust an?

Dies ist ein Tipp, der am Anfang ein guter Indikator ist. Zu Beginn der Stillmahlzeit ist die Brust oft noch prall und „gut gefüllt“. Während der Mahlzeit wird diese dann langsam weicher und fühlt sich leerer an. Hier ist aber zu beachten, dass je älter dein Baby wird, dies nicht mehr passt und der größte Teil an Muttermilch beim Stillen selbst gebildet wird. Die Brust und dein Baby stellen sich auf den Bedarf ein und so fühlt sie sich im Verlauf oft auch weich an und dein Baby bekommt trotzdem genug. Daher solltest du dies mit den ersten beiden Punkten zusammen beobachte und fühlen.

Wie sind die Ausscheidungen deines Babys?

Ein sehr guter Indikator sind die Ausscheidungen deines Kindes. Wie oft sind die Windeln nass und schwer mit Urin gefüllt und wie oft hat es Stuhlgang? Gerade in den ersten Tagen scheidet dein Baby noch Mekonium aus, der sich dann in Muttermilchstuhl ändert. Dieser ist senfgelb oder curryfarben und ist relativ geruchlos bzw angenehm vom Geruch her. Solltet ihr, aufgrund von med. Gründen zufüttern müssen, kann der Stuhl auch schon mal unangenehmer riechen. In den ersten Lebenswochen sollte dein Baby 3-5x am Tag Stuhlgang haben, dieser ist cremig bis breiig. Nach der Wochenbettzeit kann sich die Häufigkeit ändern. 10x pro Tag bis alle 10 Tage ist bei einem vollgestillten Baby ok. Helft bitte nicht mit irgendwelchen mechanischen Hilfsmitteln nach. dies wird noch viel zu oft empfohlen und ist leider sehr oft kontraproduktiv.
4-6 Windeln sollten mit Urin gefüllt sein (natürlich mischt dieser sich auch mit Stuhlgang in der Windel). Dieser sollte klar und geruchlos sein, solltest du einen Uringeruch wahrnehmen, ist dies ein Zeichen, dass dein Kind zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Übrigens ist dies auch bei uns Erwachsenen oft ein Zeichen 😉

Das Gewicht

Natürlich ist auch das Gewicht ein Zeichen, ob dein Baby genug zu sich nimmt und es gut umsetzen kann. Daher wird gerade das Gewicht am Anfang so häufig kontrolliert. Auch ich als Stillberaterin frage immer nach den Gewichten, da man es auch hier schon gut einschätzen kann und mit weiteren Fragen eventuelle Probleme herausfinden kann. Aber hiermit ist nicht das Stillwiegen gemeint. Dies ist schon lange völlig überholt und ist definitiv nicht mehr zu empfehlen.

Solltet ihr Fragen haben, meldet auch gerne und schreibt mir über mein Kontaktformular

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