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Muss ich pumpen, um erfolgreich stillen zu können?

Diese Frage höre ich oft – und die klare Antwort lautet:
Nein, du musst nicht zusätzlich pumpen, um voll stillen zu können.

Wenn du dein Baby nach Bedarf stillst und es gut zunimmt, regelt dein Körper die Milchmenge ganz natürlich. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage: dein Baby trinkt -> deine Brust produziert, dein Baby trinkt mehr -> die Brust produziert mehr. Ganz ohne zusätzliche Pumpvorgänge.

Aber was ist mit einem Vorrat für Notfälle

Viele Mamas möchten gerne „für den Fall der Fälle“ etwas Muttermilch einfrieren. Vielleicht, weil sie mal einen Termin haben, sich etwas Zeit für sich wünschen oder einfach beruhigt sind, wenn etwas Vorrat da ist.

Auch hier gilt:
Du musst nicht, aber du darfst natürlich, wenn du möchtest.
Wichtig ist nur, maßvoll vorzugehen.

Wenn du pumpen möchtest, sind hier meine Tipps aus der Praxis

Nicht zu viel pumpen.
Wenn du zu oft und zu lange pumpst, kann das deinen Milchfluss unnötig anregen. Manche Mamas produzieren dann mehr Milch, als das Baby braucht, dies Wiederrum kann zu Spannungsgefühlen oder Milchstau führen. Dann wird wieder weniger produziert und es entsteht ein rauf und runter. Dadurch entsteht Stress und dies führt wieder zu weniger Milch.

Ab und an eine Mahlzeit abpumpen oder ausstreichen.
Das reicht völlig aus, um einen kleinen Vorrat aufzubauen. Schon 30–60 ml pro Pumpvorgang sind ausreichend. Du musst keine Flaschen füllen und dies jeden Tag tun.

Pumpe gerne, wenn du die andere Seite stillst.
Viele Frauen merken, dass dann der Milchspendereflex stärker ist. So kannst du ganz entspannt und natürlich etwas auffangen, ohne zusätzlichen Stress oder Druck und du sparst dadurch auch viel Zeit. Aber auch hier gilt wieder. Es soll stressfrei sein.

Achte auf die richtige Größe des Pumptrichters.
Ein zu kleiner oder zu großer Trichter kann Schmerzen verursachen und kann zu wunden Mamillen (Brustwarzen) führen. Lass dich dazu am besten von einer Stillberaterin oder deiner Hebamme beraten, es lohnt sich. Welche Pumpe ist hier tatsächlich schon fast egal. Schau mit welcher du am besten zurecht kommst.

Kleinere Mengen abpumpen.
Muttermilch ist kostbar. Wenn du kleinere Portionen einfrierst, kannst du sie besser nach Bedarf auftauen, so vermeidest du, Milch wegschütten zu müssen.

Informiere dich über stillfreundliches Zufüttern.
Wenn dein Baby einmal Muttermilch aus einem Becher oder mit einem Löffel bekommt, achte darauf, dass es stillfreundlich gefüttert wird. Das bedeutet: langsames Trinken, Pausen und achte auf dein Baby und ob es schon satt ist.

Pumpen kann praktisch sein, aber es ist keine Pflicht.
Dein Körper weiß, was er tut. Und du darfst darauf vertrauen.

Wenn du dich fürs Pumpen entscheidest, tu es achtsam, entspannt und in deinem Tempo.
Wenn du dich dagegen entscheidest, ist das genauso gut.

Das Wichtigste ist:
Dein Baby und du seid ein Team.
Stillen ist kein Wettbewerb, sondern Verbindung.
Du machst das wunderbar.

Hast du weitere Fragen rund um das Thema Pumpen? Melde dich gerne bei mir per Mail, schau auch gerne auf meiner Instagramseite vorbei

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