Geburtsbericht von Christina

Wir wurden die ganze Schwangerschaft über von meiner Hebamme („S.“) betreut. Mit 2 Kindern und zu Corona Zeiten war das wirklich ein Traum! Sie betreute uns durchgehend bei uns zu Hause und alles verlief reibungslos. Einer Hausgeburt stand somit nichts im Weg (Bis auf die Lage des Kindes.. Meine Kinder drehten bis kurz vor ET von SL in BEL oder lagen einfach quer)!

Mein Mann und ich hatten am 12.02.2021 Jahrestag. Wir hatten darüber gesprochen, wie schön es sei, wenn das Baby am gleichen Tag kommt. Anderseits hatte ich gehofft, dass ich nicht so weit über den errechneten Termin gehen würde. Immerhin war ich bis zum Schluss noch recht fit und wer hätte es gedacht, wir waren mittlerweile bei ET+7 angekommen und es war der 12.02.2021. Das Baby war am Tag zuvor schon sehr ruhig im Bauch. War es etwa die Ruhe vor dem Sturm?! Kurz vorm Schlafen gehen nahm ich ein warmes Bad mit der Hoffnung so die Geburt anzustubsen. Tatsächlich ging es enige Stunden später, nachts um 2:28 Uhr los mit leichten Wehen. Von Schmerzen konnte man noch nicht sprechen, nur ein leichtes Ziehen, das sich stetig wiederholte. Ich hatte vorher schon häufiger das Gefühl, es könnte jeden Moment beginnen, aber diesmal war ich mir sicher.

Ich wurde etwas nervös und wollte eigentlich noch versuchen zu schlafen, was mir jedoch nicht gelang. Ziellos lief ich von Raum zu Raum, legte irgendwann die Wäsche zusammen und räumte ein wenig auf. Letztendlich blieb ich im Wohnzimmer und schaltete einen Film ein.

Innerhalb von wenigen Minuten döste ich ein, wurde jedoch immer wieder durch Wehen geweckt. Dennoch hielt es mich nicht davon ab entspannt wieder einzuschlafen.

Gegen 7 Uhr wachten mein Mann und die Jungs auf und starteten den Tag wie gewöhnlich. Ich schaltete meine Playlist für Geburtsmusik ein und freute mich auf die bevorstehende Geburt.

Nach dem Frühstück gegen 8 Uhr rief ich S. an und sagte den CTG Termin für mittags ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits Wehen im regelmäßigen Abstand von 4 Minuten. Diese waren auch jetzt noch nicht schmerzhaft, sodass ich mich währenddessen problemlos unterhalten konnte. Wir verabredeten uns um 15:30 Uhr bei uns zu Hause, sollte ich mich nicht vorher melden. Die Zeit verging schnell und wir bauten vorsorglich den Geburtspool auf und füllten ihn mit warmem Wasser.

Gegen 13:30 Uhr wurde es langsam unangenehm und so stieg ich in den Pool. Ich musste die Wehen bereits veratmen und konzentrierte mich voll und ganz auf mich und mein Baby.

Um mich herum turnten meine zwei kleinen Jungs, während mein Mann sich hervorragend um uns alle kümmerte.

Wir hatten 15:35 Uhr als unsere Hebamme eintraf. Für eine vaginale Untersuchung stieg ich aus dem Pool. Die Diagnose lautete: 3-4 cm Muttermundsöffnung und alles war weich. Mein erster Gedanke war, dass es bei gleichem Befund bei der letzten Geburt noch ungefähr 11 Stunden dauerte. Zeitgleich wurden die Wehen unangenehmer und fast nicht auszuhalten. Ich wollte schnell wieder ins Wasser. Ich hoffte, dass es diesmal schneller gehen würde.

Ich stieg wieder ins Wasser, wodurch es angenehmer wurde. Was würde ich denn nur ohne diesen Pool machen?! So konnte ich mich auf die Geburt konzentrieren und war wieder voll dabei.

Nur 30 Minuten nach dem Befund hatte ich das Gefühl drücken zu müssen. So schnell? Ich fühlte mich etwas überrumpelt. Ich bin ein Kopfmensch und dies waren Momente, die mich aus dem Konzept brachten. Dank S. fand ich jedoch zurück zu mir und vertraute meinem Körper.

Die Wellen wurden stärker und länger.

Ich hatte das Gefühl, dass ich es nicht mehr lange aushalten würde und verspürte einen steigenden Druck.

S. rief die zweite Hebamme zur Unterstützung. Sie traf gegen 16:45 Uhr ein.

Ich versuchte die Wehen zu veratmen. Nach einiger Zeit konnte ich nicht mehr anders als mitzuschieben. S. sagte so etwas ähnliches wie „Geh nach deinem Gefühl und du kannst gerne auch mal tasten“. Ich spürte einen Kopf und eine drückende volle Fruchtblase. Ich konnte es kaum glauben.

Ich empfand es wie eine kleine Ewigkeit da die Fruchtblase nicht platzen wollte und der Druck enorm war.

Endlich machte es plopp! Eine Wehe später wurde der Kopf geboren. Mir war in diesem Moment noch nicht bewusst, dass unser Baby ein Sternengucker war! Die nächste Wehe folgte und mein Kind schwamm in meine Hände. S. wickelte die Nabelschnur vom Hals des Babys und half mir, das kleine Wunder auf meine Brust zu legen.

Geburtszeit 17:15 Uhr. Wir hatten es geschafft. Dass es am Ende so schnell ging, hatte ich nicht erwartet. Ich platzte fast vor Neugier, da wir bis zur Geburt nicht wussten, welches Geschlecht ich unter meinem Herzen trug. Wir schauten vorsichtig nach. Nach den beiden Jungs hatten wir nun ein Mädchen. 🥰 Es folgte das erste Kennenlernen von unserer Tochter und der kleinen Schwester. Unser Ältester trennte gemeinsam mit meinem Mann die Nabelschnur durch und war unfassbar stolz. 

Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Es war eine wunderschöne, selbstbestimmte Geburt mit meinen Liebsten und besten Hebamme, die man sich vorstellen kann. 

Maja 12.02.2021

Et+7

17:15 Uhr

52cm 3260g

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