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Geburtsbericht von Pia

Nachdem unserer erste Tochter gut ein Jahr zuvor per Kaiserschnitt zur Welt kam, stand ich die gesamte Schwangerschaft vor der Wahl – möchte ich es nochmal versuchen oder lasse ich direkt ein Kaiserschnitt planen. Bei unserer Tochter kam es zu einem Geburtsstillstand und wegen steigenden Infektionswerten musste sie dann per Kaiserschnitt geholt werden – es stand im Raum, dass ich durch eine Fehlstellung der Wirbelsäule eine minimale Engstelle im Becken habe (das Becken nicht weit genug nach vorne kippen kann) und es deshalb zum Geburtsstillstand kam. 

Lange überlegte ich hin und her und immer wieder kam ich zu dem Punkt, dass ich die ganzen Interventionen und Medikamente, die ich bei der ersten Geburt bekommen hatte nicht mehr möchte. Eine vaginale Geburt war für mich schlicht nicht vorstellbar, dass es diesmal klappen würde. Also besprach ich meine Gedanken mit meiner Ärztin, Hebamme und dem Krankenhaus. Es wurde ein Termin zum Kaiserschnitt ausgemacht – der 19.09. sollte es werden. 

Doch es kam alles anders als erwartet…

Bereits Anfang September hatte ich starke Wehen, die immer wieder regelmäßig waren und dann doch wieder aufhörten. Da wir noch vor Ende der 37SSW waren, wollten die Ärzte ganz sicher gehen, bevor sie einen Kaiserschnitt machen. Also ständige Kontrolle am CTG und Muttermund. Bis auf die Wehen, die deutlich da waren und auch auf dem CTG zu sehen waren, tat sich aber erstmal nichts. Ich hatte wohl sehr starke Senkwehen. 

Am 09.09. abends, habe ich noch meine Tochter ins Bett gebracht, bevor wir wieder ins Krankenhaus sind. Bereits den ganzen Tag hatte ich wieder starke Wehen im Abstand von 5-6 Minuten. Im Krankenhaus angekommen, Empfang uns die Hebamme, welche bereits bei der Geburt unserer Tochter uns eine komplette Schicht lang betreut hatte. Wir kamen ins selbe Wehenzimmer, wie bei unserer Tochter damals. Es fühlte sich für mich in dem Moment alles richtig an 😊. 

Ich wurde ans CTG gehängt und dann hieß es erstmal warten. Das CTG lief ungefähr eine Dreiviertelstunde lang – die Wehen kamen alle 5 Minuten – als die Ärztin zu uns kam. Sie untersuchte meinen Muttermund, der bereits 1 cm geöffnet war. Da wir aber 10 Tage vor dem geplanten Kaiserschnitttermin waren, besprach sie den Befund mit dem Oberarzt. Wir mussten wieder warten – der Moment fühlte sich für mich an, als hätten wir ewig warten müssen. Ich war unsicher – zum einen war ich froh, dass unser Kleiner selber entscheiden durfte, wann er auf die Welt kommt und auch noch Wehen erleben konnte. Zum anderen waren wir gerade mal ein paar Tage in der 38SSW und ich hatte Angst, dass er noch Unterstützung braucht oder zu leicht sein könnte. 

Es ging weiter…

Als die Ärztin wieder reinkam, hatte sie direkt ein Mittel dabei, dass die Wehen abgeschwächt hat, damit ich entspannen kann. Jetzt war klar, der Kaiserschnitt wird vorgezogen und unser Sohn wird heute Nacht zur Welt kommen. Wir mussten noch ein paar Stunden im Wehenzimmer warten, da noch ein zwei Kaiserschnitte vor uns waren (einer davon ein Notkaiserschnitt). Ich bekam ein Bett reingeschoben – die Liege war doch sehr unbequem – und wir versuchten noch etwas zu schlafen. 

Um kurz vor 3 Uhr war es dann soweit – wir wurden abgeholt und es ging hoch in den OP. Dort angekommen wurde ich vom OP Team in Empfang genommen und meine Mann durfte sich umziehen gehen. Obwohl ich das Prozedere von der ersten Geburt kannte, war ich nervös. Das Legen der Spinale klappte direkt und ich durfte mich hinlegen. Bis alles vorberietet war, dauerte es etwas – Tuch hinhängen, Bauch desinfizieren, alle Gerätschaften hinstellen, etc. Das OP Team um mich herum richtete alles hin, während die Hebamme und die Anästhesieärztin mit mir redeten. Dann ging alles recht schnell, mein Mann durfte rein, der Oberarzt kam und es wurde nochmal getestet, dass ich auch wirklich nichts spüre – und los ging es. Um 3:34 Uhr kam unser Kleiner mit 2850g und 52,5 cm zur Welt. Wir waren so glücklich endlich unseren Sohn in unseren Armen halten zu dürfen. Während ich zugenäht wurde, durfte ich ihn auf meiner Brust liegen haben – bis dann der Papa und die Hebamme ihn kurz mitnahmen zum Wiegen und Messen. 

Wir kamen danach in ein Zimmer im Kreißsaal zur Überwachung und zum Bonding und Stillen 🤱 das Stillen hat direkt geklappt und bereits beim ersten Anlegen hat er richtig getrunken. Für mich war der Kaiserschnitt die beste Wahl.

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